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Was ist NFC? So setzt du die Funk­tech­nik ein

Von der Zahlung bis zur Automatisierung: NFC überträgt Daten auf kürzeste Distanz – perfekt für den digitalen Alltag.

An der Kas­se hältst du dein Smart­phone oder dei­ne Bank­kar­te kurz ans Lese­ge­rät – bezahlt. Kein Ein­ste­cken mehr, kein Tip­pen – kon­takt­lo­ses Bezah­len gehört längst zum All­tag. Mög­lich macht das NFC. Die Near Field Com­mu­ni­ca­ti­on-Tech­no­lo­gie hat sich in den letz­ten Jah­ren stark wei­ter­ent­wi­ckelt und ist längst nicht mehr nur beim Bezah­len im Ein­satz. Ob im Ein­zel­han­del, beim Ent­sper­ren von Gerä­ten, bei der Zugangs­kon­trol­le oder zur Auto­ma­ti­sie­rung im Smart Home – NFC steckt in vie­len Anwen­dun­gen unse­res digi­ta­len All­tags. Doch was genau ist NFC, wie funk­tio­niert die Tech­nik und wel­che Vor­tei­le bie­tet sie dir im All­tag? Die­ser Rat­ge­ber erklärt dir leicht ver­ständ­lich, wie du NFC sinn­voll nut­zen kannst. 

NFC: Was ist das? 

NFC ist ein inter­na­tio­na­ler Stan­dard zur kabel­lo­sen Über­tra­gung von Daten über sehr kur­ze Distan­zen. Die Abkür­zung steht für Near Field Com­mu­ni­ca­ti­on (Nah­feld­kom­mu­ni­ka­ti­on). NFC ähnelt auf den ers­ten Blick ande­ren Funk­tech­no­lo­gien wie Blue­tooth oder RFID, bringt jedoch eini­ge wich­ti­ge Beson­der­hei­ten mit. 

Ein zen­tra­les Merk­mal von NFC ist die sehr gerin­ge Reich­wei­te. Die Kom­mu­ni­ka­ti­on funk­tio­niert nur bei einem Abstand von weni­gen Zen­ti­me­tern – in der Regel nicht mehr als zehn Zen­ti­me­ter. Das sorgt für zusätz­li­che Sicher­heit, da Daten nicht aus grö­ße­rer Ent­fer­nung abge­fan­gen wer­den kön­nen. 

Im Ver­gleich dazu funkt Blue­tooth je nach Ver­si­on und Bedin­gun­gen über deut­lich grö­ße­re Ent­fer­nun­gen – bis zu 100 Meter sind mög­lich. Auch die Über­tra­gungs­ge­schwin­dig­keit unter­schei­det sich: NFC erreicht der­zeit bis zu 848 kbit/s (vor­her max. 424 kbit/s). Das genügt für klei­ne Daten­men­gen wie Visi­ten­kar­ten, aber nicht für gro­ße Datei­en oder Strea­ming. 

Wie funk­tio­niert NFC? 

Bei der Über­tra­gung wird zwi­schen einem akti­ven und einem pas­si­ven Modus unter­schie­den: 

  • Aktiv: Das akti­ve Gerät ver­fügt über eine eige­ne Strom­ver­sor­gung und erzeugt das not­wen­di­ge elek­tro­ma­gne­ti­sche Feld. 
  • Pas­siv: Der pas­si­ve Chip wird vom akti­ven Gerät akti­viert, ver­fügt selbst aber über kei­ne eige­ne Ener­gie­quel­le. 

Damit eine NFC-Ver­bin­dung zustan­de kommt, muss min­des­tens eines der bei­den Gerä­te aktiv sein. Daten kön­nen wech­sel­sei­tig nur über­tra­gen wer­den, wenn bei­de Gerä­te aktiv sind – zum Bei­spiel beim Aus­tausch von Kon­tak­ten zwi­schen zwei Smart­phones. Ein­sei­ti­ge Kom­mu­ni­ka­ti­on erfolgt z. B. beim Aus­le­sen eines NFC-Tags oder beim kon­takt­lo­sen Bezah­len mit einer Kar­te. Im Fol­gen­den fin­dest du eini­ge Bei­spie­le: 

  • Peer-to-Peer: Zwei Smart­phones tau­schen Daten aus. 
  • Akti­v/­Pas­siv-Modus: Ein Smart­phone liest Infor­ma­tio­nen von einem NFC-Tag. 
  • Emu­la­ti­on: Ein Smart­phone ver­hält sich wie eine kon­takt­lo­se Kar­te – etwa bei Goog­le Pay oder Apple Pay. 

So setzt du NFC ein 

Ver­bin­dung zwi­schen zwei NFC-fähi­gen Geräten 

Mit NFC kannst du zwei kom­pa­ti­ble Gerä­te in Sekun­den­schnel­le mit­ein­an­der ver­bin­den – ganz ohne kom­pli­zier­tes Pai­ring, Codes oder lan­ge Menü­na­vi­ga­ti­on. Hältst du bei­spiels­wei­se zwei NFC-fähi­ge Smart­phones kurz anein­an­der, beginnt der Daten­aus­tausch in der Regel auto­ma­tisch. Die­se Metho­de eig­net sich ide­al für den schnel­len Trans­fer klei­ner Daten­men­gen wie Kon­takt­da­ten, Web­links oder Fotos. Der gro­ße Vor­teil: Du sparst Zeit und ver­mei­dest poten­zi­el­le Feh­ler­quel­len, wie sie bei Blue­tooth-Kopp­lun­gen oder QR-Code-Scans auf­tre­ten kön­nen. 

Kon­takt- und bar­geld­los mit dem Smart­phone bezahlen 

NFC spielt auch beim mobi­len Bezah­len eine zen­tra­le Rol­le. Immer mehr Men­schen nut­zen ihr Smart­phone anstel­le der klas­si­schen Bank­kar­te. Mit Diens­ten wie Goog­le Pay, Apple Pay oder Hua­wei Pay las­sen sich Zah­lun­gen kon­takt­los, sicher und nahe­zu welt­weit abwi­ckeln – ob an der Super­markt­kas­se, im Restau­rant oder beim Fahr­kar­ten­kauf. Die hin­ter­leg­ten Zah­lungs­in­for­ma­tio­nen wer­den bei jeder Trans­ak­ti­on durch soge­nann­te Toke­ni­sie­rung geschützt: Statt ech­ter Kar­ten­da­ten wird ein ver­schlüs­sel­ter Ein­mal­code über­mit­telt, der nur für die­sen spe­zi­fi­schen Zah­lungs­vor­gang gül­tig ist. Das schützt dei­ne sen­si­blen Finanz­da­ten zuver­läs­sig vor Miss­brauch. 

Übri­gens: Soll­te dein Apple Pay aus irgend­ei­nem Grund nicht rich­tig funk­tio­nie­ren, fin­dest du hier die pas­sen­de Lösung. 

Bar­geld­los mit der Bank­kar­te bezahlen 

Natür­lich kannst du auch mit einer NFC-fähi­gen Bank­kar­te bezah­len. Vie­le Giro- und Kre­dit­kar­ten besit­zen mitt­ler­wei­le die ent­spre­chen­de Tech­no­lo­gie. Du erkennst sie an Sym­bo­len mit Funk­wel­len oder an Begrif­fen wie „giro­card kon­takt­los“, „Visa pay­Wa­ve“, „Mas­ter­card Pay­Pass“ oder „giro­go“. Das kon­takt­lo­se Bezah­len ist schnell, bequem und bei Beträ­gen bis 50 Euro in der Regel ohne PIN mög­lich. Все gän­gi­gen Bezahl­ter­mi­nals sind heu­te mit NFC-Lese­ge­rä­ten aus­ge­stat­tet – das sorgt für eine hohe All­tags­taug­lich­keit. 

Smar­te Pla­ka­te und Pos­ter dank NFC 

Ein wei­te­res span­nen­des Ein­satz­ge­biet von NFC sind soge­nann­te Kon­takt­punk­te im öffent­li­chen Raum. Die­se befin­den sich oft auf Wer­be­pla­ka­ten, Fahr­plä­nen, Infor­ma­ti­onsstellen oder Event­pos­tern. Hältst du dein NFC-fähi­ges Smart­phone an die mar­kier­te Stel­le, erhältst du direkt auf dem Dis­play nütz­li­che Zusatz­in­fos – etwa aktu­el­le Fahr­zei­ten, Ver­an­stal­tungs­hin­wei­se, Rabatt­codes oder wei­ter­füh­ren­de Links. Das macht Infor­ma­tio­nen im All­tag auf ein­fa­che Wei­se inter­ak­tiv zugäng­lich. 

NFC-Tags zur Auto­ma­ti­sie­rung nutzen 

Eine beson­ders cle­ve­re Anwen­dung von NFC ist die Nut­zung soge­nann­ter NFC-Tags. Dabei han­delt es sich um klei­ne, oft sti­cker­ar­ti­ge Chips, die sich pro­gram­mie­ren las­sen. Mit einem ein­fa­chen Antip­pen kannst du damit vor­de­fi­nier­te Aktio­nen auf dei­nem Smart­phone aus­lö­sen – etwa das Akti­vie­ren des Flug­mo­dus, das Star­ten einer Navi­ga­ti­on oder das Aus­schal­ten des WLANs vor dem Schla­fen­ge­hen. Das macht dei­nen All­tag nicht nur kom­for­ta­bler, son­dern hilft auch beim Ener­gie­spa­ren. Belieb­te NFC-Apps zur Pro­gram­mie­rung von Tags sind zum Bei­spiel Trig­ger, NFC Tools, Auto­ma­te oder Insta­Wi­fi. 

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So ver­hin­derst du, dass dei­ne Kar­ten­da­ten aus­ge­späht werden 

Obwohl NFC auf­grund sei­ner gerin­gen Reich­wei­te als ver­gleichs­wei­se siche­re Tech­no­lo­gie gilt, soll­test du zusätz­li­che Schutz­maß­nah­men in Betracht zie­hen – ins­be­son­de­re bei der Nut­zung von Bank- oder Kre­dit­kar­ten. RFID-Schutz­hül­len oder spe­zi­el­le Geld­bör­sen mit inte­grier­tem NFC-Blo­cker schir­men die Kar­ten vor unbe­fug­tem Aus­le­sen ab. Sie ent­hal­ten oft eine fei­ne Metall­schicht, die Funk­wel­len effek­tiv blo­ckiert. So kön­nen Kri­mi­nel­le kei­ne Kar­ten­da­ten erfas­sen, selbst wenn sie ein Lese­ge­rät unbe­merkt in dei­ner Nähe ein­set­zen. Man­che Kar­ten­her­stel­ler bie­ten zudem Apps an, mit denen sich das NFC-Modul manu­ell deak­ti­vie­ren oder tem­po­rär sper­ren lässt. Damit behältst du die vol­le Kon­trol­le dar­über, wann dei­ne Kar­te kon­takt­los kom­mu­ni­zie­ren darf – und wann nicht. 

FAQ – Häu­fig gestell­te Fra­gen zu NFC 

Kon­takt­lo­ses Bezah­len per NFC funk­tio­niert meist bis zu einem Betrag von 50 Euro ohne PIN-Ein­ga­be. Höhe­re Beträ­ge erfor­dern zusätz­li­che Authen­ti­fi­zie­rung wie eine PIN oder bio­me­tri­sche Bestä­ti­gung. Kom­pa­ti­ble Lese­ge­rä­te erkennst du an Sym­bo­len wie dem Wel­len­sym­bol oder Auf­schrif­ten wie „kon­takt­los“ oder „giro­card kon­takt­los“. Man­che Kar­ten und Wal­let-Apps benö­ti­gen ein vor­he­ri­ges Auf­la­den eines Gut­ha­bens. Die Zah­lung erfolgt in sehr gerin­gem Abstand (ca. 4 cm), was das Aus­le­sen durch Frem­de erschwert. NFC-Bezah­len ist bequem, erfor­dert aber die Nut­zung siche­rer Apps und ver­trau­ens­wür­di­ger Kar­ten, um Schutz vor Betrug zu gewährleisten.

NFC gilt als sicher, vor allem wegen der sehr kur­zen Reich­wei­te von weni­gen Zen­ti­me­tern. Bei mobi­len Wal­let-Apps schützt die Toke­ni­sie­rung, bei der statt der ech­ten Kar­ten­da­ten ver­schlüs­sel­te Ein­mal­codes über­tra­gen wer­den. Die Daten­über­tra­gung ist ver­schlüs­selt, und bei höhe­ren Beträ­gen wird eine zusätz­li­che Bestä­ti­gung ver­langt. Für phy­si­sche Kar­ten gibt es RFID-Blo­cker-Hül­len, die das Aus­le­sen ver­hin­dern. Всеr­dings kön­nen bestimm­te Infor­ma­tio­nen wie Kar­ten­num­mer oder Trans­ak­ti­ons­da­ten bei man­chen Kar­ten trotz­dem aus­ge­le­sen wer­den. Nichts­des­to­trotz mini­mie­ren die­se Schutz­me­cha­nis­men das Risi­ko, sodass du NFC beden­ken­los für Zah­lun­gen und Daten­aus­tausch nut­zen kannst. 

Vie­le aktu­el­le Smart­phone ver­fü­gen über NFC. Smart­wat­ches unter­stüt­zen häu­fig eben­falls NFC, beson­ders für kon­takt­lo­ses Bezah­len. Bank- und Kre­dit­kar­ten mit NFC erkennst du am Wel­len­sym­bol oder Auf­dru­cken wie „Visa pay­Wa­ve“ oder „Mas­ter­card Pay­Pass“. Zugangs­kar­ten und Schließ­sys­te­me in Gebäu­den nut­zen eben­falls NFC. Du kannst in den Ein­stel­lun­gen dei­nes Smart­phones über­prü­fen, ob NFC akti­viert ist. Bei Android fin­dest du es meist unter „Ver­bin­dun­gen“, bei Apple ist es auto­ma­tisch aktiv und wird bei Apple Pay oder ande­ren Wal­let-Apps genutzt.

Auf Android-Smart­phones akti­vierst du NFC über die Ein­stel­lun­gen unter „Ver­bin­dun­gen“ oder „Draht­los & Netz­wer­ke“. iPho­nes haben NFC ab Modell 6 ein­ge­baut, das auto­ma­tisch für Apple Pay und ande­re Funk­tio­nen akti­viert ist. Nach der Akti­vie­rung kannst du kon­takt­los bezah­len, Daten schnell zwi­schen Gerä­ten aus­tau­schen oder NFC-Tags aus­le­sen und beschrei­ben. Für das Bezah­len musst du eine Wal­let-App ein­rich­ten und dein Bank­kon­to oder dei­ne Kre­dit­kar­te ver­knüp­fen. NFC erleich­tert so vie­le All­tags­si­tua­tio­nen und bie­tet eine siche­re, prak­ti­sche Alter­na­ti­ve zum her­kömm­li­chen Bezah­len oder Datenversand.

NFC-Tags las­sen sich mit dem Smart­phone pro­gram­mie­ren, um etwa WLAN ein- oder aus­zu­schal­ten, Wecker zu stel­len oder Smart-Home-Gerä­te zu steu­ern. Dazu nutzt du Apps wie Trig­ger, NFC Tools, Auto­ma­te oder Insta­Wi­fi. Die­se Apps erlau­ben es dir, Befeh­le und Infor­ma­tio­nen ein­fach auf die Tags zu schrei­ben. NFC-Tags sind klei­ne Spei­cher­chips, die du über­all plat­zie­ren kannst, um dei­nen All­tag zu auto­ma­ti­sie­ren und Abläu­fe zu ver­ein­fa­chen. Die Pro­gram­mie­rung ist unkom­pli­ziert und ein tol­ler Ein­stieg in die smar­te Steue­rung dei­nes Smart­phones und wei­te­rer Geräte.

Klei­nes Signal mit gro­ßer Wirkung 

NFC ist eine viel­sei­ti­ge Tech­no­lo­gie mit Vor­tei­len in Sachen Sicher­heit, Kom­fort und Anwen­dungs­viel­falt. Ob an der Super­markt­kas­se, im Smart Home oder unter­wegs: Mit ein wenig Wis­sen lässt sich NFC im All­tag gewinn­brin­gend ein­set­zen. Die Tech­nik ist nicht als Ersatz für Blue­tooth oder WLAN gedacht, son­dern als geziel­te Ergän­zung – mit Fokus auf ein­fa­che, schnel­le und siche­re Kom­mu­ni­ka­ti­on über kur­ze Distan­zen. Dank NFC kannst du all­täg­li­che Abläu­fe auto­ma­ti­sie­ren, kon­takt­los bezah­len oder Daten bequem über­tra­gen. Dabei punk­tet die Tech­no­lo­gie beson­ders durch ihre ein­fa­che Hand­ha­bung und gerin­ge Feh­ler­an­fäl­lig­keit. Wer NFC bewusst nutzt, pro­fi­tiert von einem Plus an Effi­zi­enz – ganz ohne kom­pli­zier­te Ein­stel­lun­gen oder tech­ni­sche Vor­kennt­nis­se. 

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