Digitale Tools gehören längst zu unserem täglichen Leben – vom Schrittzähler bis zur Schlafanalyse. In den letzten Jahren hat sich ein besonderer Bereich etabliert, der für viele Frauen und menstruierende Personen ein echter Gamechanger ist: Zyklus-Apps. Sie helfen dabei, den Überblick über die Periode zu behalten, hormonelle Veränderungen besser zu verstehen und bei der Familienplanung strategisch vorzugehen. Doch diese Tools sind weit mehr als nur ein digitaler Kalender. In diesem Artikel erfährst du, wie Zyklus-Apps funktionieren, welche Vorteile sie bieten, worauf du bei der Auswahl achten solltest – und warum sie nicht nur für dich selbst, sondern auch für deine*n Partner*in eine große Rolle spielen können.
Вы скоро узнаете
- Warum der Zyklus mehr Aufmerksamkeit verdient
- Was leisten Zyklus-Apps – und wie funktionieren sie?
- Zyklusverständnis als Teil der Beziehung: Warum auch Partner*innen profitieren
- Welche Zyklus-Apps gibt es – und welche passt zu dir?
- Ovy: Mit smarter Hardware gekoppelt
- Worauf du bei der Auswahl einer Zyklus-App achten solltest
Der weibliche Zyklus ist ein komplexes Zusammenspiel aus Hormonen, körperlichen Vorgängen und emotionalem Erleben. Viele menstruierende Menschen erleben im Laufe des Monats Veränderungen, die sich auf Stimmung, Energielevel, Hautbild, Libido, Konzentrationsfähigkeit und sogar die Leistungsfähigkeit im Sport auswirken können. Leider wird dieser natürliche Rhythmus im Alltag noch zu häufig ignoriert, missverstanden oder gar tabuisiert.
Dabei ist es ein großer Gewinn, den eigenen Zyklus zu kennen – ganz unabhängig davon, ob es um Gesundheit, Wohlbefinden oder Lebensplanung geht. Wer regelmäßig dokumentiert, wann die Periode einsetzt, welche Beschwerden auftreten oder wie sich die eigene Stimmung verändert, beginnt, Muster zu erkennen. Diese Erkenntnisse helfen dir, deinen eigenen Körper besser zu verstehen, dich gezielter zu erholen – oder auch Termine so zu planen, dass sie besser zu deinem aktuellen Energielevel passen.

Zyklus-Apps sind digitale Anwendungen für Smartphone oder Tablet, mit denen Nutzer*innen den Menstruationszyklus tracken können. Sie basieren auf der Idee, regelmäßig Informationen einzugeben – etwa das Startdatum der Periode, deren Dauer, Begleitsymptome wie Krämpfe oder Brustspannen, emotionale Schwankungen oder den Ausfluss. In manchen Fällen werden auch Körpertemperatur, Schlafdauer oder Libido berücksichtigt. Auf Basis dieser Daten erstellt die App eine Vorhersage: Wann wird die nächste Periode beginnen? Wann ist der Eisprung zu erwarten? Welche Zyklusphase steht bevor – und wie wirkt sie sich möglicherweise auf dein Befinden aus?
Die Prognosen beruhen auf Algorithmen, die sich mit jeder Eingabe weiterentwickeln und individuell anpassen. Je länger und regelmäßiger du die App nutzt, desto präziser werden die Einschätzungen. Einige Apps arbeiten zusätzlich mit lernenden Systemen oder lassen sich mit Wearables verbinden, um z. B. die Körpertemperatur automatisch zu erfassen.
Die meisten Apps unterscheiden zwischen vier Phasen des Zyklus: Menstruation, Follikelphase, Ovulation und Lutealphase. Jede Phase bringt unterschiedliche körperliche und emotionale Zustände mit sich. Wer sich dieser Rhythmen bewusst ist, kann im Alltag besser damit umgehen – und sich selbst – oder seiner Partnerin – mit mehr Verständnis begegnen.
Was zunächst wie ein rein persönliches Tool für menstruierende Personen wirkt, kann sich auch positiv auf die Partnerschaft auswirken. Der Zyklus beeinflusst nämlich nicht nur den Alltag der User*in, sondern auch das Miteinander im Beziehungsleben – emotional, kommunikativ und manchmal auch sexuell.
Wenn dein*e Partner*in den Zyklus kennt, fördert das ein tieferes Verständnis und mehr Empathie. Statt Stimmungsschwankungen oder Rückzug falsch zu deuten, können sie in den hormonellen Kontext eingeordnet werden. Gerade in der Kinderwunschphase oder bei hormonfreier Verhütung kann die Zyklus-App zur gemeinsamen Informationsquelle werden. Sie zeigt, wann die Chancen auf eine Schwangerschaft am höchsten sind – oder wann man sich besonders gut schützen sollte. Der Gedanke, dass Verhütung nicht allein „Frauensache“ ist, sondern in der Partnerschaft geteilt wird, stärkt das Gefühl von Zusammenhalt und Verantwortung.
Darüber hinaus kann es auch eine emotionale Entlastung sein, wenn deine Partner*in weiß, wann körperliche Beschwerden wie PMS, Rückenschmerzen oder Müdigkeit wahrscheinlich(er) auftreten. Kleine Gesten – wie ein bisschen mehr Rücksichtnahme, eine Wärmflasche oder ein offenes Ohr – können dann eine große Wirkung entfalten. Hier findest du Inspiration, wie du zuhause für das perfekte Spa-Erlebnis sorgen kannst.
Der Markt für Zyklus-Apps ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Von minimalistischen Tools bis hin zu wissenschaftlich fundierten Anwendungen ist alles dabei. Wichtig ist: Nicht jede App passt zu jedem Lebensstil oder Bedarf. Während manche Apps vor allem zur Periodenvorhersage gedacht sind, bieten andere Unterstützung bei der hormonfreien Verhütung oder Familienplanung.
Im Folgenden bekommst du mehr Infos zu fünf der beliebtesten Zyklus-Apps – mit ihren jeweiligen Stärken und Besonderheiten.
Flo ist eine smarte Zyklus- und Gesundheits-App, die dich vom ersten Periodentag bis zur Menopause begleitet. Sie hilft dir dabei, deinen Zyklus besser zu verstehen, fruchtbare Tage zu erkennen und Symptome wie Stimmung, Schlaf oder Hautveränderungen zu tracken – über 80 Dinge kannst du festhalten. Die App gibt dir persönliche Vorhersagen, Erinnerungen und auf dich zugeschnittene Gesundheitstipps. In der anonymen Flo-Community kannst du dich außerdem mit anderen austauschen. Mit Flo Premium bekommst du zusätzlich hilfreiche Videos, eine digitale Gesundheitsassistenzz im Chat und einen Symptom-Checker. Praktisch: Du kannst deine Zyklusdaten auch mit deine*r Partner*in teilen – für mehr Verständnis und ein besseres Miteinander im Alltag.



Clue ist eine Zyklus-App, die dir hilft, deine Periode, fruchtbaren Tage und Stimmung besser zu verstehen – wissenschaftlich fundiert und ganz ohne rosa Klischees. Entwickelt wurde sie in Berlin und wird weltweit von über 11 Millionen Menschen genutzt. Du kannst über 30 Dinge tracken – von Symptomen über Schlaf bis zur Temperatur – und bekommst auf dich zugeschnittene Vorhersagen für deinen Zyklus. Besonders wichtig: Deine Daten gehören dir. Clue verkauft nichts an Dritte und speichert alles datenschutzkonform nach EU-Standards. Die Basisversion ist kostenlos, mit der kostenpflichtigen Version Clue Plus bekommst du z. B. einen Blick auf bis zu sechs zukünftige Zyklen – und kannst deine Zyklusdaten mit Partner*innen teilen. Eine moderne App für alle, die ihren Körper besser verstehen wollen – und das gerne gemeinsam.
Natural Cycles ist die erste App zur natürlichen, hormonfreien Verhütung mit Zulassung als zertifiziertes Medizinprodukt – in den USA von der FDA bestätigt, in Europa (inklusive Deutschland) in der Risikoklasse IIb registriert. Das bedeutet: Sie unterliegt strengen Anforderungen an Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität – ähnlich wie z. B. Verhütungsspiralen oder Infusionsgeräte. Du misst morgens deine Basaltemperatur, die App zeigt dir dann, ob du fruchtbar bist oder nicht. Bei regelmäßiger Nutzung liegt die Verhütungssicherheit ähnlich hoch wie bei hormonellen oder äußerlichen Verhütungsmitteln. Ideal für alle, die hormonfrei verhüten und ihren Körper besser verstehen wollen – mit digitaler Unterstützung und medizinischer Rückendeckung.
Ovy ist eine smarte, hormonfreie Methode, um deinen Zyklus besser zu verstehen – ganz ohne Stress. Die App arbeitet zusammen mit einem Bluetooth-Basalthermometer, mit dem du morgens deine Aufwachtemperatur misst. Всеs wird automatisch oder manuell in der App erfasst, inklusive Symptomen wie Zervixschleim oder Stimmung. So erkennt Ovy zuverlässig, wann deine fruchtbaren Tage sind – egal ob du verhüten oder schwanger werden möchtest. Wer mehr will, kann den Premium-Modus nutzen: mit detaillierten Zykluskurven, Berichten für den nächsten Arzttermin, Schlaf‑ und Bewegungstracking und speziellen Modi für Schwangerschaft oder Kinderwunsch. Ovy ist ein zertifiziertes Medizinprodukt, speichert deine Daten sicher in Deutschland und lässt dich deinen Zyklus sogar mit deine*r Partner*in teilen. Eine moderne, intuitive Lösung für alle, die ihren Körper besser kennenlernen und dabei auf Natürlichkeit setzen wollen.
Wer sich bereits mit der natürlichen Familienplanung nach der NFP-Methode beschäftigt, ist bei MyNFP richtig. Die App richtet sich an Nutzer*innen, die nicht nur Temperatur, sondern auch Zervixschleim, Muttermundstand und andere Körperzeichen dokumentieren wollen. MyNFP basiert auf den Regeln der symptothermalen Methode nach Sensiplan und ist besonders genau – erfordert von dir aber auch etwas mehr Einarbeitung. Die App eignet sich hervorragend, wenn du hormonfrei verhüten möchtest oder gezielt schwanger werden möchtest. Sie ist zwar kostenpflichtig, bietet dafür aber ein hohes Maß an Kontrolle und wissenschaftlicher Präzision.
Die richtige App zu finden, hängt von deinen persönlichen Zielen und deinem Lebensstil ab. Wer einfach nur wissen möchte, wann die nächste Periode beginnt, braucht kein komplexes Tool. Wer hingegen auf natürliche Weise verhüten oder schwanger werden möchte, sollte gezielt auf Apps setzen, die Temperaturmessung und Zyklusphasen wissenschaftlich genau auswerten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Datenschutz. Zyklusdaten sind sensible Informationen, die nicht in falsche Hände geraten sollten. Achte daher auf eine klare Datenschutzerklärung, transparente Speicherung deiner Daten und idealerweise die Möglichkeit, alle Daten lokal oder anonymisiert zu speichern.
Auch die Benutzungsfreundlichkeit spielt eine Rolle. Eine App, die du gerne öffnest, wirst du regelmäßiger nutzen – und je regelmäßiger du Daten eingibst, desto hilfreicher wird die App für dich sein. Achte daher auf ein ansprechendes Design, einfache Navigation und sinnvolle Erinnerungsfunktionen.
Wenn du Zyklus-Tracking in der Beziehung teilen möchtest, sollte das auf freiwilliger Basis und in einem vertrauensvollen Rahmen geschehen. Es geht nicht darum, den Körper einer menstruierenden Person zu kontrollieren – sondern um ein besseres gemeinsames Verständnis.
Einige Apps bieten die Möglichkeit, Daten zu teilen oder Erinnerungen für beide Partner*innen zu aktivieren. Alternativ könnt ihr auch einfach gemeinsam in die App schauen und bestimmte Phasen besprechen. Wichtig ist, dass beide Seiten offen und respektvoll damit umgehen.
Besonders hilfreich kann es sein, zyklusabhängige Beschwerden nicht zu bagatellisieren. Viele Frauen und menstruierende Personen erleben monatlich Schmerzen, Stimmungsschwankungen oder Müdigkeit – das ernst zu nehmen und unterstützend zu reagieren, stärkt die Beziehung und das Vertrauen.
Wer seiner Partnerin oder seinem Partner etwas Gutes tun möchte, findet hier Wege für mehr Entspannung.
Zyklus-Apps bieten dir weit mehr als nur eine digitale Erinnerung an deine nächste Periode oder die deiner Partnerperson. Sie fördern ein neues Körperbewusstsein, unterstützen bei der Familienplanung oder hormonfreien Verhütung und geben wertvolle Einblicke in das Wohlbefinden der nutzenden Person. Wer den eigenen Zyklus kennt, kann seine Bedürfnisse besser einschätzen und bewusster mit sich selbst umgehen.
Auch für Paare ist es sinnvoll, den Zyklus gemeinsam zu verstehen. Das Wissen über die verschiedenen Phasen des Menstruationszyklus kann das Verständnis füreinander vertiefen, Spannungen reduzieren und das Gefühl von Verbundenheit stärken.
Ob allein oder zusammen: Eine passende Zyklus-App hilft dir dabei, mehr Klarheit zu gewinnen, dich besser um dich selbst zu kümmern und eine Partnerschaft auf Augenhöhe zu leben. Ein einfacher Schritt für mehr Achtsamkeit im Alltag.
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