Riesige Smartphones bieten zwar viel Display, sind dafür aber meist auch recht klobig. Die Alternative ist ein Flip-Phone, wie es Samsung in der neuesten Generation mit dem Flip7 auf den Markt gebracht hat. Was das Gerät auf dem Kasten hat, klären wir in unserem Praxistest.
So beeindruckend dünn, wie das Galaxy Z Fold7 ist das Flip7 nicht, das gilt es direkt im Vorfeld zu sagen. Ein Brocken ist es deshalb aber bei weitem nicht. Genau im Gegenteil: es nimmt im Vergleich zum Vorgänger im zusammengeklappten Zustand sogar um 1,2 Millimeter ab und ist jetzt 13,7 Millimeter „dick“. Aufgeklappt misst es 6,5 Millimeter, immerhin 0,4 Millimeter weniger als das Flip6. In der Hand macht sich das durchaus bemerkbar, vor allem aber eben geschlossen in der Hosentasche. Da drückt es nicht, sondern gleitet geschmeidig in die Jeans. Zumindest gilt das für großzügig geschnittene Herren-Jeans.
Besonders gut dürfte sich das Gerät aber wieder in Handtasche, Clutch oder Hipbag machen. Dafür eignet sich der Formfaktor besser als der jedes anderen Smartphones. Wegstecken muss das Flip7 aber niemand, denn es ist mehr als ansehnlich. Flache Seiten, plan liegende Hälften im zusammengeklappten Zustand, hohe Materialqualität und das wunderschöne Blau des Testgeräts sorgen für einen Look, den ich jederzeit gerne herzeige. Das Flip7 ist nicht nur ein Smartphone, es ist auch ein Accessoire.
Das Klapp-Design macht das Gerät nicht nur kleiner, es schützt auch das Hauptdisplay des Smartphones. Das kommt auf 6,9 Zoll, ist also ordentlich groß, ähnlich wie bei einem modernen XL-Smartphone, wie eben einem S25 Ultra. Die Bedienung ist also schnell wie gewohnt, zumal der Knick im Display kaum zu ertasten ist. Und weil der Bildschirm von Samsung ist, sieht er fantastisch aus.
Zugeklappt bedeutet nicht, dass bei dem Gerät das Licht aus ist. Hier steht nämlich ein 4,1 Zoll großes Display zum Einsatz. Das ist ein großer Sprung im Vergleich zum Vorgänger, der noch auf 3,4 Zoll kam. Möglich wird das, weil Samsung den Bildschirm um die Kameras erweitert. Und der Platz scheint gut genutzt zu sein. Auf dem Außendisplay lassen sich Nachrichten und Mails lesen, deine per KI erstellte Tageszusammenfassungen anschauen, Benachrichtigungen checken und mehr. Besonders praktisch ist das Außendisplay, wenn du Selfies machen oder das Handy sogar als Schminkspiegel nutzen willst. Weil die Qualität des Bildschirms sehr gut ist, eignet es sich hervorragend als Kontrolldisplay.
Zwei Linsen ragen aus dem Frontdisplay heraus, eine für Weitwinkelaufnahmen und eine für Ultraweitwinkel-Fotos. Eine Telekamera fehlt leider, wodurch das Kamerasystem bei weiter entfernten Motiven leider schnell an seine Grenzen kommt. Allgemein solltest du nicht die Performance erwarten, die ein aktuelles Flaggschiff mitbringt. Die Hauptkamera entspricht mit ihren 50 Megapixeln nicht der Qualität, wie sie beim S25 Ultra oder beim Fold7 zu finden ist. Angesichts des Preises, mehr dazu später, ist das aber auch kein Wunder. Auch die 12-Megapixel-Ultraweitwinkel-Kamera ist nicht im High-End angesiedelt.
All das klingt negativer als es ist, denn die Kameras verrichten ihren Dienst trotzdem sehr gut. Bilder aus dem Flip7 haben, wie auch Videos, eine hohe Qualität, nur eben nicht auf Spitzen-Niveau. Übrigens: Ins Hauptdisplay integriert ist auch eine Selfie-Kamera. Die ist zwar brauchbar, spielt aber aufgrund des Konzeptes kaum eine Rolle, schließlich kannst du für fast alles die Hauptkamera nutzen.



Sehr erfreulich beim Flip7 ist, dass Samsung auf einen größeren Akku setzt. Der kommt auf 4.300 Milliamperestunden und somit 300 mehr als im Vorgänger-Modell. Das macht sich auch bemerkbar, denn das Gerät kommt locker durch den Tag, selbst bei stärkerer Nutzung. Das schafft Samsung aber eben auch, indem das Unternehmen wieder auf einen Chipsatz aus eigenem Hause setzt. Das ist in diesem Fall ein Exynos 2500, statt einem Snapdragon 8. Ob das Nachteile mit sich bringt, kommt wohl auf die individuelle Nutzung an. Als jemand der keine aufwändigen Spiele oder Apps nutzt, hatte ich in der Praxis nie das Gefühl, zu wenig Leistung zu haben. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass sich vielleicht die ein oder andere Person da draußen einen High-End-Chip gewünscht hätte.
So außergewöhnlich hoch der Preis beim Fold7 mit über 2.000 Euro ist, so angenehm „niedrig“ ist er beim Flip7. Das Klapphandy fängt bei 1.199 Euro an. Erfahrungsgemäß dürfte der Straßenpreis aber schnell deutlich darunter liegen. Eines der Handys für unter 1.000 Euro zu bekommen, sollte nicht unmöglich sein. Dafür gibt es hier tatsächlich viel, gerade mit Blick auf Verarbeitung, Qualität und Funktionalität.
Ein interessantes Smartphone ist das Flip7 vor allem für Personen, die eine deutlich kompaktere Alternative zu modernen Smartphone-Kloppern suchen. Solltest du dazugehören, kann ich dir das Gerät nur wärmstens ans Herz legen. Die Qualität ist überragend, das Smartphone hält lange durch und hat auch für die allermeisten Aufgaben (zumindest meine) genug Power. Schade ist, dass bei dem Klapphandy noch immer eine Telekamera fehlt und auch bei den Sensoren Abstriche im Vergleich zu Top-Modellen gemacht sind.
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