Wer hätte gedacht, dass die Switch 2 nicht die einzige Mobilkonsole eines großen Konsolenherstellers dieses Jahr bleiben würde. Microsoft steigt auch in den Markt ein, wenn auch nicht komplett alleine. In Kooperation mit Asus entsteht das ROG Ally Xbox sowie eine stärkere Version, das ROG Ally Xbox X. Was die Mobilkonsolen auf dem Kasten haben und was die eigentliche Sensation dahinter ist, liest du hier bei uns.
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- ROG Ally: Keine Xbox von Microsoft selbst
- Design: Schon von außen als Xbox-Konsole zu erkennen
- Leistung: Asus und Microsoft drehen auf
- Display: Leider kein OLED
- Verbindungen: Kein WiFi 7, aber zwei USB-C-Ports
- Akku: Mehr Kapazität beim Ally Xbox X
- Betriebssystem: Ja, es ist Windows 11 – mit Erweiterungen
- Preis und Verfügbarkeit: Bisher keine offiziellen Aussagen
Im Rahmen des Summer Games Fest (SGF) finden jedes Jahr neben der Hauptkonferenz zum Start auch Konferenzen von Publishern und Herstellern statt. Dazu zählt auch Microsoft. Beim „Xbox Games Showcase“ hat das Unternehmen seine erste Mobilkonsole vorgestellt – und dem Gerät in der Präsentation ordentlich Zeit eingeräumt. Die größte Überraschung dürfte aber sein, dass das Gerät gar nicht von Microsoft selbst, also deren Hardware-Abteilung kommt. Stattdessen hat sich das Xbox-Team mit Hersteller Asus verpartnert. Die hatten mit dem ROG (Republic of Gamers) Ally offenbar die perfekte Basis bereits geschaffen. Entstanden ist so das ROG Ally Xbox.

Anstatt einfach das bisherige ROG Ally zu nehmen und ein Xbox-Branding draufzuklatschen, hat Asus das Gerät komplett neu gestaltet. Dabei wurde der Look direkt umfangreich an die Marke von Microsoft angepasst. Die Sticks sind wie bei einem Xbox-Controller platziert, auf den Front-Buttons prangen die Buchstaben A, B, X und Y, die Funktionstasten entsprechen denen der Xbox und natürlich darf auch ein Button mit dem Logo nicht fehlen.
Und Apropos Controller: Asus hat sich für das ROG Ally Xbox tatsächlich für abgesetzte Griffe mit klassischer Gamepad-Ergonomie entschieden. Das steht dem Gerät nicht nur gut, es dürfte es auch bequem zu halten machen. Besonders wichtig ist das, weil das ROG Ally Xbox nicht gerade ein kompaktes Fliegengewicht ist. Das Handheld wirkt massiv und wiegt 670 Gramm, in der X‑Version (mehr dazu gleich) sogar 715 Gramm. Damit ist es nicht nur deutlich wuchtiger als eine Switch 2 (535 Gramm), sondern auch schwerer als ein Steam Deck (670 Gramm).
Wenn schon offiziell mit mobilem Gaming starten, dann richtig. Microsoft und Asus haben sich die aktuellen Chipsätze von AMD für Handhelds ausgesucht. Im ROG Ally Xbox kommt ein Ryzen Z2 A zum Einsatz. Das ist das Einstiegs-Modell aus dem aktuellen Aufgebot des Chipherstellers. Der Fokus liegt auf besonders effizientem Gaming. Langsam dürfte der Chip aber keineswegs sein. Dennoch: Das Gerät kann auch anders, denn es kommt zusätzlich in einer „X“-Version. Die hat den AMD Ryzen AI Z2 Extreme verbaut, der wiederum der aktuell beste und schnellste Chipsatz des Herstellers ist. Wer ein echtes Powerhouse für mobiles Gaming will, dürfte also eher das ROG Ally Xbox X interessant finden.
Aussagen zur genauen Leistung lassen sich allerdings noch nicht tätigen, da hierfür einfach die Benchmark-Tests fehlen. Es bleibt also abzuwarten, wie sich gerade die X‑Version gegenüber Steam Deck, Legion Go und Switch 2 schlägt. Bis dahin findest du die technischen Daten hier in der Tabelle:
ROG Ally Xbox | ROG Ally Xbox X | |
---|---|---|
Chipsatz | AMD Ryzen Z2 A | AMD Ryzen AI Z2 Extreme |
Architektur | Zen 2 | Zen 5 |
Kerne/Threads | 4 Kerne/8 Threads | 8 Kerne/16 Threads |
Grafik-Architektur | RDNA 2 | RDNA 3.5 |
Grafik-Kerne | 8 | 16 |
Cache | 6 MB | 24 MB |
TDP-Range | 6 bis 20 Watt | 15 bis 35 Watt |
Arbeitsspeicher | 16 GB LPDDR5X-6400 | 24 GB LPDDR5X-8000 |
Interner Speicher | 512 GB M.2 2280 | 1 TB M.2 2280 |
Egal für welche Version du dich entscheiden würdest, OLED bekommst du nie. Damit geht Microsoft den gleichen Weg wie Nintendo, die sich ebenfalls gegen ein OLED-Panel entschieden haben. Die LCD-Displays in Ally Xbox und Ally Xbox X sind sogar identisch. Beide kommen auf eine Bildschirmdiagonale von 7 Zoll, lösen in 1.920 x 1.080 Pixeln auf und bieten eine Bildwiederholrate von maximal 120 Hertz. FreeSync Premium sorgt dabei dafür, dass es zu keinem Tearing kommt.
Komisch: Das Ally Xbox hat zwar ein FHD-Display, ist aber auf 720p-Gaming ausgelegt. Die zusätzlichen Pixel kommen in den meisten Spielen also gar nicht wirklich zum Tragen. Energiesparender wäre ein niedriger auflösendes Display gewesen – und gereicht hätte es auch. Vermutlich war es aber einfacher, sich aus dem gleichen Regal zu bedienen.
Das aktuelle und sehr schnelle WiFi 7 unterstützen beide Varianten nicht. Hier muss WiFi 6E ausreichen. Wie das Steam Deck OLED zeigt, liefert das aber, passendes Heimnetzwerk vorausgesetzt, mehr als genug Geschwindigkeit für Downloads. Schön ist hingegen, dass Asus und Microsoft direkt auf zwei USB-Anschlüsse setzen. Die sind beide nebeneinander an der Oberseite angebracht. Während beim Ally Xbox beide den Standard USB 3.2 Gen 2 mit DisplayPort 1.4 und Power Deliver 3.0 nutzen, ist beim Ally Xbox X einer davon USB 4 mit DisplayPort 2.1 und Power Delivery 3.0. Das sorgt für mehr Geschwindigkeit bei Übertragungen von Daten, Bild und Ton.
Einen Kartenleser gibt es noch obendrauf. Beide Geräte schlucken microSD-Karten mit schneller UHS-II-Technik. Willst du kabelgebundene Kopfhörer anschließen, gelingt das über einen 3,5‑mm-Anschluss. Kabellos geht natürlich auch, mit so ziemlich jedem Bluetooth-Headset oder Kopfhörer.

Wie bereits erwähnt, kommt beim Ally Xbox X ein deutlich performanterer Chipsatz zum Einsatz, der auch eine höhere Leistungsaufnahme mit sich bringt. Notwendig wird so ein größerer Akku. Der fällt mit 80 Wattstunden (Wh) beim Ally Xbox X relativ üppig aus. Zum Vergleich, das ist die doppelte Kapazität im Vergleich zu einem Steam Deck und 20 Wattstunden mehr als beim normalen Ally Xbox (60 Wh). Wirklich längere Laufzeiten solltest du aber nicht erwarten, denn die werden schon von Display und eben dem Chipsatz aufgebraucht.
Einer der großen Vorteile des Steam Decks gegenüber dem ROG Ally oder dem Legion Go war immer sein Betriebssystem. SteamOS ist nicht nur eine schicke, sondern auch sehr gut funktionierende Lösung für einen PC-Handheld. Windows schien nie wirklich auf die Steuerung mit Touch- oder Controller-Eingaben ausgelegt zu sein. Daran dürfte sich grundsätzlich auch beim ROG Ally Xbox (X) nichts ändern. Всеrdings hat sich Microsoft dennoch etwas überlegt. Das Unternehmen baut seine Xbox-App so aus, dass sie fast wie der „Big Picture Mode“ wirkt, der SteamOS so intuitiv macht.
Einfacher denn je sollst du in der Lage sein, durch deine Xbox-Bibliothek zu scrollen, Games zu verwalten und zu spielen. Zudem kannst du einfach zwischen Apps wechseln, etwa um nebenbei Discord zu nutzen oder den Browser zu öffnen und nach Lösungen für Spiele zu suchen.
Und dann wäre da noch der wohl größte Vorteil im Vergleich zu SteamOS: die einfache Einbindung von Fremd-Apps. Egal ob EA Play, Battle.net, Epic Launcher oder eben auch Steam. Das macht das Gerät zu einem Universalwerkzeug für Gaming – ohne nervige Grenzen und Einschränkungen.

Ein wenig Geduld ist noch gefragt, denn weder Asus noch Microsoft haben sich bisher genauer zu einem Erscheinungsdatum oder einem Preis geäußert. Grob sollen die Geräte in der „Feiertagssaison“, also rund um (oder besser kurz vor) Weihnachten auf den Markt kommen. Preise oder Informationen zur Vorbestellung gibt es hingegen noch gar nicht. Die will Microsoft innerhalb der kommenden Monate teilen.
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