Wirklich viel hat die CES an Neuheiten nicht mehr zu bieten. Die Messe wärmt oftmals nur bereits monatealte Ankündigungen auf, zeigt Prototypen und stellt aktuelle Modelle aus der Technik-Welt aus. Umso mehr liegt das Augenmerk auf Nvidia, die auf der CES gerne wirklich neue Technik zeigen. So auch in diesem Jahr mit der 50er-Serie der hauseigenen GeForce-RTX-GPUs. Die starten wohl schon vergleichsweise günstig mit ordentlich Power.
Kaum ein Unternehmen hat vom KI-Hype so stark profitiert wie Nvidia. Kein Wunder, ist die Firma in diesem Bereich doch bereits seit einiger Zeit technologischer Vorreiter. Um sich noch starker auf das Thema zu konzentrieren, musste eine neue Architektur für die Grafikchips her. Die hört nun auf den Namen „Blackwell“ und soll ein besonderer Treiber für Innovationen sein. Gemeint damit sind im Falle der 50er-Serie neue und verbesserte Technologien. Besonders wichtig dabei ist eine:
Frame-Generation ist ein wichtiges Thema im Gaming. Dahinter steckt eine Technik, die per KI das Generieren von Bildern ermöglicht, die eigentlich so gar nicht existieren. Sie fungieren als „Füllmaterial“ um ein flüssigeres Spielgeschehen zu ermöglichen. Stelle dir das so vor: Du spielst ein Spiel, bei dem deine Grafikkarte auf 30 Bilder pro Sekunde kommt. Weil die Grafikkarte nun zwischen den errechneten Bildern weitere per KI einfügt, kommst du in der Praxis auf flüssige 60 Frames. DLSS 4 verbessert das nun deutlich, indem es bis zu drei Bilder gleichzeitig generieren kann. Du bekommst also gleich drei Frames „mehr“ als zuvor, was das Gameplay flüssiger denn je macht. Ganz nebenbei verbessert Nvidia auch noch die Qualität. Diese „Multi Frame Generation“ ist exklusiv für die 50er-Serie der GPUs. Все anderen Features von DLSS 4, etwa die verbesserte Qualität per „Super Resolution“ und Deep Learning Anti-Aliasing, kommen mindestens auch für die 40er-Serie.
Damit natürlich noch lange nicht genug. Es gibt noch weitere Technik, die Spiele nicht nur deutlich sichtbar, sondern auch im Hintergrund hübscher und besser machen (können). Dazu gehören etwa die neuen „RTX Neural Shaders“, die KI-gestütztes Rendering bieten. So auch die „Neural Faces“ für besonders realistische Darstellung von Gesichtern. Nvidia „Ace“ hingegen, soll das Verhalten von NPCs in Spielen noch realistischer machen. Für Studio-Anwender*innen interessant ist mehr Power für Generative AI im Kreativ-Bereich, die auch beim Streaming von Nutzen sein soll. Dank „Reflex 2“ reduziert Nvidia zudem Latenzen zwischen Eingabe und Anzeige, was ein Vorteil in kompetitiven Umgebungen, etwa bei „Counter-Strike “ oder ähnlichen Titeln sein kann.
Doch nun zu den Grafikkarten selbst. Die gibt es zum Start in vier Versionen, die verschiedene Leistungsstufen darstellen. Am unteren Ende steht die 5070, mit einem ausgerufenen Preis von 549 US-Dollar. Damit ist sie überraschenderweise rund 50 Dollar günstiger als die 4070 zum Start. So verhält es sich auch bei der schnelleren 5070 Ti, denn die soll 749 Dollar kosten. Eine noch deutlichere Preissenkung gibt es bei der 5080, die satte 200 Dollar weniger kostet als die 4080 zum Start. Das ist eine gute Entwicklung, schließlich waren die Preise, gerade in der 40er-Serie, einfach zu hoch.
Apropos zu hoch: Da wäre ja auch noch die 5090. Die ist doch bestimmt auch günstiger – oder? Nein, denn hier zieht Nvidia deutlich an. Kostete die 4090 zum Start noch 1.599 US-Dollar, musst du für eine 5090 nun 400 Dollar mehr auf den Tisch legen. In Euro-Preisen könnte der Unterschied sogar noch größer sein. Knapp 2.000 Dollar sind eine Ansage, außer der Primus ist das auch Wert.
Natürlich gibt es noch keine realen Benchmarks zu den Karten, aber ein Versprechen von Nvidia. Demnach soll die neue High-End-GPU die Leistungswerte ihrer Vorgängerin mal eben verdoppeln. Dabei hilft natürlich vor allem das oben erklärte DLSS 4, beeindruckend wäre es aber dennoch. 92 Milliarden Transistoren und 3.352 TOPS stehen für die Power bereit. Gut: Nvidia hat offenbar keine Angst mehr vor Videospeicher und baut satte 32 GB des Typs DDR7 in die Karte. Bei der 4090 waren es „nur“ 24 GB. Ein ordentliches Netzteil sollte im Rechner aber vorhanden sein, denn der Hersteller gibt eine Leistungsaufnahme von 575 Watt an.
Zwar wäre eigentlich der Weg frei, der 5080 ein wenig mehr VRAM zu spendieren. Doch Nvidia entschied sich offenbar dagegen. Schon die 4080 gab es mit 16 GB, so nun auch die 5080, wenn auch DDR 7. Auch sonst lesen sich die Leistungsmerkmale nicht spektakulär anders als bei der Vorgänger-GPU. Moderate Mehrleistung, mehr nicht. So verlässt sich die 5080 wohl deutlich mehr auf DLSS 4, um den angepeilten Mehrwert zu erzielen, als das bei der 5090 der Fall sein dürfte.
Noch deutlicher macht das die 5070, bei der Nvidia ja von dem „Leistungsniveau einer 4090“ spricht. Das mag die Karte in der Praxis vielleicht auch erreichen, aber nicht über alle Spiele hinweg. Denn auch hier verlässt sich das Unternehmen sehr stark auf KI-Tricks mit DLSS 4. So könnte die 5070 mit ihren 12 GB VRAM tatsächlich an der praktischen Performance der 4090 kratzen. Der Elefant im Raum: Ein Spiel muss DLSS 4 aber auch unterstützen, damit das klappt. Zum Start ist das nur bei einer Handvoll Titeln der Fall. Zwar werden das mit der Zeit durchaus mehr, aber es dauert eben – und es werden weiterhin nur ausgewählte Titel sein. Die 5070 Ti bietet zwar 16 GB VRAM, wie auch die 5080, arbeitet aber eben auch mit allerlei Software-Tricks, um ihre Vorgänger-GPU zu überflügeln.
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