Wäschetrockner gehören zu den größten Stromverbrauchern in deinem Haushalt. Um den Energiebedarf transparenter darzustellen, führte die EU ab dem 01. Juli 2025 ein neues Energielabel für Trockner ein. Die bekannten Plus-Klassen (A+, A++, A+++) verschwinden und machen Platz für eine einfache Skala von A bis G. Das Ziel: mehr Klarheit für Verbraucher*innen und ein Anreiz für Hersteller, noch effizientere Geräte zu entwickeln. In diesem Ratgeber erfährst du, was sich ändert, welche Vorteile das neue Label bietet und worauf du beim Kauf eines neuen Trockners achten solltest.
Вы скоро узнаете
- Warum ein neues Energielabel?
- Die neuen Energieeffizienzklassen für Trockner
- Strengere Kriterien: Was bedeutet das?
- Wärmepumpentrockner werden Standard
- Reparierbarkeit wird wichtiger
- Das solltest du beim Kauf beachten
- Tipps für mehr Effizienz im Alltag
- Mehr Transparenz, mehr Эко-товары
Seit den 1990er-Jahren gibt es Energieeffizienzklassen in der EU. Was ursprünglich übersichtlich mit einer Skala von A bis G begann, wurde mit der Zeit immer komplexer. Hersteller verbesserten ihre Geräte stetig, sodass immer mehr Modelle in die höchste Klasse A fielen. Um Unterschiede noch sichtbar zu machen, führte die EU die Klassen A+, A++ und A+++ ein. Das Problem: Für viele Käufer*innen wirkte die Skala unübersichtlich. War ein Gerät mit A++ nun wirklich viel schlechter als A+++? Und wie stand es um ältere Geräte mit „nur“ A? Der Vergleich war schwierig, die Orientierung ging verloren.
Deshalb hat die EU beschlossen, zurück zu einer klaren Skala zu kehren – von A (beste Effizienz) bis G (geringste Effizienz). Die neuen Regeln gelten seit 2021 bereits für Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler, Waschmaschinen und Fernseher. Ab Juli 2025 ziehen nun auch die Wäschetrockner nach.

Statt A+++ bis D gibt es wieder eine einheitliche Bewertung. A steht für die beste, G für die schlechteste Effizienz. Gerade in den ersten Jahren nach Einführung wird es kaum Geräte in Klasse A geben, denn die Anforderungen sind so hoch, dass zunächst viele effiziente Modelle in den Klassen B oder C landen. Das schafft Luft für technische Fortschritte.
Bisher wurde der Stromverbrauch auf Grundlage von 160 Trocknungszyklen pro Jahr angegeben. Künftig zeigt das Label den Verbrauch pro 100 Zyklen im Eco-Programm. Das macht den Vergleich leichter und realistischer.
Neben der Energieklasse liefert das Label weitere Daten:
- Geräuschentwicklung in Dezibel, eingeteilt in Klassen von A (leise) bis D (laut)
- Kondensationseffizienz, die zeigt, wie viel Feuchtigkeit tatsächlich im Wasserbehälter landet und nicht in die Raumluft entweicht
- Füllmenge in Kilogramm
- Programmdauer des Eco-Programms
Auf jedem Label findet sich künftig ein QR-Code. Wenn du ihn scannst, gelangst du in die europäische EPREL-Datenbank, in der detaillierte Informationen zum jeweiligen Modell hinterlegt sind. Das sorgt für mehr Transparenz.
Viele Geräte, die heute noch als A+++ gelten, rutschen mit dem neuen System in Klasse B oder sogar C. Das heißt aber nicht, dass sie plötzlich schlechter geworden sind – vielmehr sind die Anforderungen gestiegen.
Mit der neuen Skala soll verhindert werden, dass schon kurz nach Einführung wieder zu viele Geräte in der besten Klasse landen. So bleibt der Wettbewerb zwischen den Herstellern lebendig und es gibt weiterhin Anreize, noch sparsamere Modelle auf den Markt zu bringen.
Eine besonders wichtige Neuerung betrifft die Ökodesign-Verordnung, die parallel eingeführt wird. Ab dem 1. Juli 2025 dürfen in der EU nur noch Wärmepumpentrockner neu verkauft werden. Diese Technik arbeitet deutlich effizienter als herkömmliche Kondenstrockner. Mehr Informationen über die Geräte findest du übrigens in dem Artikel: Wärmepumpentrockner: Das können sie.
Während ältere Modelle oft mehr als 500 Kilowattstunden Strom pro Jahr verbrauchen, kommen moderne Wärmepumpentrockner mit weniger als der Hälfte aus. Das bedeutet eine Ersparnis von mehreren Hundert Euro über die Lebensdauer des Geräts. Auch für die Umwelt ist das ein Gewinn: Die EU-Kommission rechnet mit Einsparungen von rund 15 Terawattstunden Energie und 1,7 Millionen Tonnen CO₂ bis 2040. Gleichzeitig sollen Verbraucher in Summe über 2,8 Milliarden Euro Stromkosten sparen.
Neben Effizienz spielt künftig auch die Nachhaltigkeit eine größere Rolle. Hersteller werden verpflichtet, Ersatzteile länger vorzuhalten und Reparaturen zu ermöglichen. Ab 2027 soll zusätzlich ein Reparierbarkeits-Index auf dem Energielabel erscheinen.
Das bedeutet: Käufer*innen können künftig nicht nur erkennen, wie viel Strom ein Trockner verbraucht, sondern auch, wie leicht er im Falle eines Defekts instandgesetzt werden kann. Ein weiterer Schritt hin zu mehr Kreislaufwirtschaft und weniger Elektroschrott.

Wer ab Mitte 2025 einen neuen Trockner kauft, wird sich mit den neuen Buchstaben anfreunden müssen. Wichtig ist zu wissen: Ein Gerät in Klasse C kann genauso effizient sein wie ein aktuelles A+++-Modell. Der Unterschied liegt allein in der strengeren Bewertungsskala.
Die Klasse A ist noch kaum besetzt. Wenn du also ein Gerät der Klasse B kaufst, erwirbst du damit trotzdem ein sehr sparsames Modell.
Nicht nur die Energieklasse entscheidet: Auch Faktoren wie Geräuschpegel, Kondensationseffizienz oder die Programmdauer sind wichtig für den Alltag. Gerade in kleinen Wohnungen empfiehlt sich ein Modell mit hoher Kondensationseffizienz, um die Luftfeuchtigkeit gering zu halten.
Besitzt du noch einen alten Abluft- oder Kondenstrockner, lohnt sich der Umstieg fast immer. Wärmepumpentrockner verbrauchen bis zu 50 % weniger Strom, was die höheren Anschaffungskosten meist nach wenigen Jahren ausgleicht.
Auch mit dem effizientesten Trockner lässt sich durch kluge Nutzung noch mehr Strom sparen:
- Wäsche richtig schleudern: Je trockener die Wäsche aus der Waschmaschine kommt, desto weniger Energie benötigt der Trockner. Schleuderdrehzahlen von mindestens 1.200 U/min sind empfehlenswert.
- Eco-Programme nutzen: Sie dauern zwar länger, sparen aber erheblich Energie.
- Gerät voll beladen: Ein halb voller Trockner verbraucht fast genauso viel wie ein voller.
- Filter reinigen: Flusensiebe und Wärmetauscher sollten regelmäßig gesäubert werden – so bleibt die Effizienz erhalten.
- Raumgröße beachten: In kleinen Räumen mit schlechter Belüftung ist eine hohe Kondensationseffizienz besonders wichtig, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Mit dem neuen Energielabel für Wäschetrockner sorgt die EU ab Juli 2025 für mehr Übersicht und Fairness beim Vergleich von Geräten. Die strengeren Kriterien machen deutlich, welche Modelle wirklich effizient sind, während die Rückkehr zur A–G‑Skala das Verständnis erleichtert. Zugleich setzt die verpflichtende Umstellung auf Wärmepumpentechnik ein klares Signal in Richtung Klimaschutz und Kostenersparnis. Ergänzt durch kommende Angaben zur Reparierbarkeit entsteht ein rundes Gesamtbild: Verbraucher*innen können sich besser orientieren, Hersteller werden motiviert, nachhaltiger zu produzieren.
Für dich heißt das: Wenn du ab Mitte 2025 einen neuen Trockner kaufst, solltest du dich nicht von vermeintlich „schlechteren“ Klassen wie B oder C verunsichern lassen. Diese stehen in Wahrheit für modernste Technik – und für spürbar geringere Stromkosten.
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